Buntes Urlaubsglück

Lago di Garda – italienisches Lebensgefühl und unsere zwei Kurzurlaubshighlights

31. Mai 2024

Wir durften die letzten Tage Sommerseeluft schnuppern und Bella-Italia-Feeling genießen.
Auch wenn hier in Deutschland das Wetter seit wir zurück sind zu wünschen übrig lässt. Hier ist ergiebiger Dauerregen angesagt und wir frösteln bei 14 Grad.
Aber wir haben immer noch das warme Gardaseegefühl in uns, dass uns in den letzten Tagen bei unserem Kurzurlaub in Bella Itala begleitet hat.


Wir haben fünf wunderschöne Tage an der Ostküste, ein bisschen südlich von Malcesine, in Assenza verbracht und es uns in einer Ferienwohnung in einer kleinen Anlage gemütlich gemacht. Mit viel fantastischem Seeblick, Sonnenschein und Draußen-Essen.

Wir haben uns durch die Gassen der Städtchen treiben lassen, Eis und Pizza geschlemmt und Wein probiert. Wir sind mit dem Schiff über den See geschippert, haben gesehen wie Olivenöl hergestellt wird und viel freie Familienzeit genossen.

Die Frage, was unsere Urlaubshighlights waren haben wir einstimmig beantwortet und diese beiden Ausflüge möchte ich euch nicht vorenthalten und hier vorstellen.

Früh aufstehen und nach Torri del Benaco

Der frühe Vogel fängt die beste Aussicht. Das Aufstehen wurde belohnt. Keine Parkplatzprobleme, keine Touristenmassen, eine einsame Burg, die wir für uns alleine hatten und viel Auswahl bei der Suche nach dem richtigen Restaurant für eine Pause.

Wir haben uns an diesem Morgen auf den Weg nach Torri del Benaco gemacht. Da es im Ortskern meist sehr schwierig ist einen Parkplatz zu ergattern haben wir ein Parkhaus ein bisschen oberhalb der Stadtmitte gewählt und sind ins Zentrum gelaufen. Torri del Benaco ist ein hübsches, kleines Städtchen zwischen Malcesine und Bardolino. Selbst im Hochsommer soll hier der Touristenandrang nicht so hoch sein und wir hatten das Städtchen am Morgen fast für uns allein. Erstes Ziel war die mächtige Skaligerburg, die über dem kleinen Fischerhafen thront. Gerade geöffnet waren wir vorerst die einzigen Besucher und durften zu viert durch das dort untergebrachte Volkskundemuseum schlendern. In mehreren Räumen wird uns über die Geschichte der Fischerei auf dem Gardasee und die Landwirtschaft im Hinterland berichtet.


Das Zitronengewächshaus hat uns besonders beeindruckt. Die ersten Zeugnisse des Zitronenanbaus in Torri del Benaco gehen auf das Jahr 1535 zurück. Es ist das einzige, heute noch in Gebrauch befindliche Gewächshaus und wurde 1760 errichtet.

Immer noch allein haben wir die Stufen zu der Ringmauer und zum Turm der Burg erklommen und wurden mit einem fantastischen Ausblick auf Torri del Benaco und den Gardasee belohnt. Bei klarem Wetter kann man sogar das nördliche und südliche Ufer des Sees erahnen.

Nach unserem kleinen, geschichtlichen Ausflug haben wir bei Espresso, Pizza und Eis die Seele in einem der unzähligen kleinen Cafés in der Altstadt baumeln lassen.

Campo di Brenzone – das verlassene Dorf

Dieser Ausflug stand schon bei unserem letzten Gardaseebesuch auf unserer Liste und dieses Mal haben wir das alte, verlassene Dorf besichtigt. Die Kinder waren sich einig: es ist wirklich cool aber schon auch ein bisschen spooky.

Geparkt haben wir in Marniga in der Via Marniga selbst. Der Parkplatz ist kostenpflichtig aber nicht besonders teuer. Der Weg nach Campo ist gut ausgeschildert und führt auf zwei unterschiedlichen Strecken zum Ziel. Wir haben uns für den Weg „Campo Borgo Medievale“ entschieden und sind ca. 20 Minuten bergan Richtung Campo gelaufen. Achtung: der Weg ist zeitenweise ziemlich steil und nicht immer befestigt. Man benötigt unbedingt gutes Schuhwerk und Kinderwägen haben hier keine Chance.

Hoch oben sehen wir die ersten Dächer und Mauern des Dorfes und die Kinder betreten das Geisterdorf als erstes durch den noch gut erhaltenen Torbogen. Trotz Sonnenschein beschleicht einen eine leicht unheimliche Stimmung beim Erkunden der alten Steinhäuser, die teils nur noch aus Ruinen und Außenmauern bestehen. Die Natur hat hier ganze Arbeit geleistet und viele der alten Häuser, Wege und Türen sind mit Pflanzen überwuchert. Wir tauchen ein in eine verwunschene Welt und erkunden die alten Gemäuer, erklimmen die bewachsenen Steintreppen, immer gespannt, was wir als nächstes entdecken. Die Kirche „San Pietro in vincoli“ ist sehr gut erhalten und durch ein vergittertes Fenster kann man einen Blick auf die wunderschönen Wandmalereien im Inneren erhaschen. Betreten kann man die Kirche leider nicht mehr.

Angeblich sollen noch fünf Personen im Dorf leben, gesehen haben wir, außer wenigen anderen Besucher, niemanden. Auch das kleine „Ristoro da Olga“ war verschlossen und vergittert. Heute steht Campo di Brenzone unter Denkmalschutz und eine Stiftung kümmert sich um den Erhalt.

Wir waren begeistert von diesem magischen Ort und haben mit einer kleinen Gänsehaut den Rückweg angetreten und sind zurück über den Maultierkarrenpfad nach Marniga zu unserem Auto gelaufen.

Unsere Gardasee-Auszeit war ein Lichtblick für uns alle nach einer anstrengenden Zeit mit vielen, meist schönen Terminen und Anlässen. Die Kinder haben Campo di Brenzone zum buntesten der Gardasee-Lichtblicke ernannt.


Ich versuche dieses warme, zitronige Gardaseegefühl noch eine ganze Weile zu konservieren und wünsche euch ein schönes Wochenende!

Bis bald!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert