Eigentlich könnte ich das mit der „Vorschau“ in meinem So-war-mein-Monat-Beitrag gleich weglassen. Es gibt gerade keine Vorschau. Kein „Das haben wir im Februar geplant“. Kein „Ich freue mich auf…“. Nix, was ich berichten könnte. Und das fühlt sich gerade eher trostlos an. Ich hänge ein bisschen in diesem Februargrau fest.
Still und leise war unser Januar. Zumindest was irgendwelche Aktivitäten anbelagt. Laut und trubelig dafür hier zu Hause. Wie das halt so ist, wenn vier Menschen mit ihren unterschiedlichsten Bedürfnissen auf einem Haufen hocken und das seit Monaten. Wenn Schule und Home-Office erledigt werden möchten. Wenn das Kindergartenkind nach Input verlangt und vier Mägen nach Essen schreien und das gefühlt andauernd. Dass sich der Haushalt immer wieder meldet, kann ich zwischendurch ganz gut ignorieren. Dass sich immer mal wieder ganz, ganz leise die Me-Time meldet, höre ich schon fast gar nicht mehr.
Aber alles Jammern hilft einfach nichts und es gab auch richtig schöne Momente im Januar. Momente, in denen wir durchatmen konnten, in denen wir uns riesig gefreut haben, in denen wir uns vor Lachen den Bauch gehalten haben. Vormittage, an denen die Kinder unglaublich viel gelernt haben und Nachmittage, an denen alles Berufliche erledigt werden konnte. Bücher die gelesen wurden, eine Häkelarbeit die angefangen wurde und zwischendurch eine Mini-Yoga-Einheit für die Mama-Me-Time.
Die Wetterfee meint es im Januar sehr gut mit uns und wir freuen uns so sehr wie die Kinder über die weiße Pracht. Arg weit kommen wir hier ja aktuell nicht fort aber es gibt Schneemänner, Iglus, die Suche nach Tierspuren zu unserer Winterwoche und viele Schlittenfahrten.
Mitte Januar freuen wir uns so sehr über die Geburt einer kleinen, neuen Erdenbürgerin. Leider dürfen wir sie nicht besuchen und schicken deswegen Glückwunschnachrichten übers Handy.
Gebastelt wird hier nach wie vor wie wild und so langsam stapeln sich die Kisten mit den selbstgemachten Schätzen, die auf keinen Fall weggeworfen werden dürfen. Von den Schneeflocken habe ich ja hier bereits berichtet.
Wir home-schoolen so vor uns hin. Der Bub ist tapfer und setzt sich jeden morgen um kurz nach halb acht an den Rechner und erledigt seine Aufgaben. Die kleine Madame übt sich derweil im Freundschafts-, Arm- und Halsbänder knüpfen. Ein bisschen Frühling ist hier auch schon eingezogen. Von einem der Wocheneinkäufe habe ich weiße Rosen und Tulpen mitgebracht und wir experimentieren mit Lebensmittelfarbe im Blumenwasser. Und wenn uns alles grau in grau und trist erscheint, dann wird hier kurzer Hand eine Kinderdisco eröffnet. Mit Lichtkugeln und laaaaauuuuuter Musik.
Auslüften ist manchmal dringend nötig. Immer dann, wenn die Laune in den Keller sinkt, die Motivation nachlässt und uns die Decke auf den Kopf fällt. Dann jage ich uns alle nach draußen. Der innere Schweinehund ist oft der größte Gegner. Aber die frische Luft, das Durchatmen und Toben, das Bewegen und die Natur um uns herum hebt die Laune und lässt uns für kurze Momente vergessen, mit was wir gerade alles kämpfen.
Gegessen wird hier natürlich auch. Eigentlich isst dauernd irgendjemand, irgendwas. Ich probiere neue Brotrezepte aus. Die Kinder backen Amerikaner mit komischen Augen, eine Regenbogentorte gegen schlechte Laune und Sterntalerkekse in unserer Märchenwoche.
Und da sind wir auch schon im Februar angekommen. Er wird so still und leise weitergehen, wie der Januar. Fasching ist abgesagt, keine Umzüge, keine Narrentreffen und kein Weiberfasching. Vor allem die Kleine ist richtig traurig und möchte trotzdem ein klitzekleines Kostüm und eine klitzekleine Faschingsparty zu viert hier zu Hause machen.
Im Februar harren wir der Dinge, die da entschieden werden. Von ganz oben. Wie es weitergeht, weiß niemand. Was ich hoffe? Wechselunterricht und Kindergarten für die Vorschulkinder. Was ich denke? Weiter Lockdown, weiter Distanzunterricht und geschlossene Kitas. Wir werden weiterhin das Beste aus dieser Situation machen. Wir werden auch den Februar lockrocken.
Ich wünsche euch auch ohne Karneval und ohne Fasching eine schöne, bunte Februarzeit mit vielen kleinen Lichtblicken.
Bis bald!