Gegen Ende der vergangenen Woche wurde das Wetter endlich wieder etwas besser und für letzten Freitag war Sonnenschein pur angesagt. Super. Genau richtig. Wir wollten das Ende unserer Pfingstferien noch mit einem schönen Familienzeit-Ausflug beenden. Wir hatten Glück mit dem Wetter und größtenteils auch mit Menschenansturm. Unser Ziel war nämlich ein weltweit bekannter Tourismusmagnet. Die Königschlösser bei Füssen, die Pöllatschlucht und der Alpsee. Meist total überlaufen, zu gefühlt jeder Jahreszeit. Und auch am Freitag war einiges los. Wir waren aber früh genug unterwegs und konnten so dem größten Ansturm aus dem Weg gehen.
Wir wandeln auf den Spuren des Märchenkönigs, Ludwig II. Beeindruckend thronen die beiden berühmten Bauwerke des bayerischen Herrschers in den Allgäuer Alpen. Den Großteil seiner Kindheit hat Ludwig II. in Hohenschwangau verbracht. Für Schloss Neuschwanstein gab er das Geld mit vollen Händen aus und erlebte sein größtes Projekt nur als Baustelle.
Unsere Wanderung startet an einem der Parkplätze (gebührenpflichtig) in Hohenschwangau. Von dort wenden wir uns nach links, laufen ein kurzes Stück an der Hauptstraße entlang bevor wir nach rechts in den Pöllatweg einbiegen. Hier beginnt der Weg Richtung Schlucht, vorbei am alten Gipswerk, von dem nur noch die Außenmauern stehen, durch eine kleines Waldstück bis zum Eingang der Schlucht. Schon von Weitem können wir das Getöse der Pöllat vernehmen, die Wassermassen, die in die Tiefe rauschen.
Den Eingang der Schlucht passieren wir durch eine Eisentür und landen auf dem Eisensteg, der an den steilaufragenden Felsen verankert ist. Wir sind beeindruckt von der Lautstärke und dem Naturschauspiel, dass sich uns bietet.
Nach ca. 10 Minuten gelangen wir in einen Talkessel und müssen das erste Mal Halt machen, weil das kleine Mädchen die Füße ins Wasser hängen muss. Das seichte Wasser der Pöllat lädt aber geradezu dazu ein. Hier hat man auch einen wunderschönen Blick auf den Wasserfall und die Marienbrücke, die die Schlucht weit oben überspannt.
Nach einer kleinen Stärkung geht es über Steintreppen weiter nach oben Richtung Schloss. Auf halbem Weg gibt es nochmals einen wunderschönen Aussichtspunkt an dem wir den Wasserfall und die Marienbrücke nochmals näher betrachten können.
Wir kämpfen uns noch ein Stückchen weiter nach oben und erreichen den breiten Zugangsweg zum Schloss Neuschwanstein. Wegen der doch beträchtlichen Besucherzahl meiden wir das Schloss und die Marienbrücke (hier hätten wir wohl ungefähr zwei Stunden anstehen müssen, um einen kurzen Gang auf die Brücke zu wagen). Dafür genießen wir einen wunderbaren Blick auf den schlafenden Drachen. Auf dessen bewaldetem Rücken thront Hohenschwangau. Die Flügel, rechts der Schwansee, links der Alpsee fügen sich hübsch in die hügelige Landschaft ein. Seht ihr ihn?
Wir nehmen den breiten Wanderweg wieder hinunter zum Schloss Hohenschwangau und dem Alpsee. Mitten im Wald machen wir Mittagspause und verspeisen unsere mitgebrachte Brotzeit. Dann geht’s immer weiter nach unten, bis wir wieder auf der Zufahrtsstraße zum Schloss landen und den ersten Pferdekutschen ausweichen.
Vorbei am Jägerhaus geht’s zum wunderschönen Alpsee. Blau-grün schimmert das Wasser und auch hier müssen wir unbedingt die Füße noch ins klare Wasser stecken. Hier lassen wir noch eine ganze Weile die Seele baumeln, bevor es auf der Straße zurück zum Parkplatz geht, der mittlerweile übrigens total voll ist. Auch die Menschenansammlungen werden mehr und mehr und wir sind froh, dass wir unsere müden Füße im Auto ausstrecken dürfen.
Ein rundum schöner Tag, ein toller Ausflug, begeisterte Kinder und das Gefühl von Freiheit im Herzen. Die Seele baumeln lassen und die Familienzeit genießen.
Zur Wanderung: Die von uns gewählte Strecke durch die Schlucht, hinauf zum Schloss ist NICHT kinderwagentauglich, aber mit Kraxe durchaus möglich. Die riesigen „Treppenstufen“ hinauf Richtung Schloss waren teilweise für die Kleine etwas anstrengend aber sie hat es super gemeistert. Insgesamt waren wir ca. 4 Stunden unterwegs, mit Pausen und Seele am See baumeln lassen. Auch hier bitte unbedingt auf festes Schuhwerk achten, da gerade der Eisensteg durch den Wassersprühnebel teilweise rutschig sein kann. Ein Handtuch und Wechselklamotten waren auch bei dieser Tour wichtige Begleiter in unserem Rucksack. Auf zahlreiche Mountainbiker, die den Waldweg nach unten düsen, sollten man etwas aufpassen. Insgesamt eine schöne Rundtour für Kinder ab ca. 4 Jahren.
Heute ist es eher unschön draußen, umso mehr freue ich mich, wenn ich die Fotos von unserem Familienausflug anschauen und mit euch teilen kann.
Habt einen schönen Sonntag und bis bald!