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Wieder ist eine Woche vorbei. Die Zeit zieht sich zäh wie Kaugummi und verfliegt doch wie im Flug. Unser Thema diese Woche war „Gefühle“.
Ein sehr wichtiges Thema, wie ich finde und gerade beim Vorschulkind auch ziemlich präsent. Mehrmals täglich kann sie von „himmelhochjauchzend“ zu „zu Tode betrübt“ wechseln und dazwischen, weinen, motzen, stampfen. Das volle „Vorschulpubertätsprogramm“ eben.
Für uns als Familie ist es wichtig, dass jeder weiß, dass jedes Gefühl seinen Platz haben darf, dass alle Gefühle o.k. sind und man auch mal weinen, schreien, kreischen, motzen und genervt sein darf. Wir Erwachsene sind das ja auch und dieses Recht bekommen die beiden bei uns ebenso. Uns ist aber gleichzeitig auch wichtig über die Gefühle zu sprechen, vor allem, wenn man sich gerade nicht gut fühlt. Das klappt oft nicht im gleichen Moment oder sofort, aber wenn ein bisschen Zeit vergangen ist funktioniert es meistens ganz gut.
Und gerade in dieser Pandemie-Zeit bekommen Gefühle wie „Angst“, „Unsicherheit“ und „Sorgen“ noch mehr Raum und Platz als sonst. Und auch die geistige Entwicklung von Vorschulkindern tut hier sein Übriges. Es wird so vieles verarbeitet, vieles anders wahrgenommen und überdacht. Da sind neue Gefühhle und auch Ängst und Sorgen dann vorprogrammiert.
Zuerst war es mir wichtig, dass die Madame die verschiedensten Gefühle, die sie so hat, benennen kann. Damit ihr das leichter fällt habe ich für sie „Pippa das Einhorn“ gemalt. Ein kleines, niedliches Einhorn ohne Gesicht (keine Ahnung warum ich gerade auf Pippa als Name gekommen bin). Ihre erste Aufgabe war dann Pippa viele verschiedene Gesichter und damit unterschiedliche Gefühle zu zaubern. Auch den Körper sollte sie anmalen. Mit den Farben, die ihrer Meinung nach am besten zum jeweiligen Gesichtsausdruck passen. Ich fand es sehr interessant, welche Farmkombis hier rauskommen sind.
Im Nachgang habe ich mit ihr gemeinsam, die Gesichtsausdrücke/Gefühle benannt und wir haben gemeinsam Erlebniss und Ereignisse überlegt, an denen sie das entsprechende Gefühl hat oder hatte. Mittlerweile hängt eine wunderschöne, bunte Pippa-Girlande in unserem Esszimmer.
An unserem zweiten Gefühle-Tag (und aus gegebenem Anlass) haben wir Wut-Bälle gebastelt. Eine tolle Anleitung findet ihr hier bei Geolino. Unsere Wutbälle wurden nicht ganz so cool, weil die vorrätigen Luftballons zu klein waren. Ihren Zweck haben sie trotzdem erfüllt. Mal sehen, vielleicht basteln wir auch nochmals größere Wutbälle.
Zwischendurch haben wir immer wieder Bücher zu unserem Thema gelesen. Ein paar Bücher möchte ich hier kurz nennen, weil sie uns besonders gut gefallen [Werbung ohne Auftrag, unbezahlt, keine Affilitate-Links]:
Ein Rucksack voller Glück von Julia Volmer/Elke Broska:
Eine liebevolle Geschichte darüber, dass jeder, von klein bis große seinen eigenen Glücksrucksack mit sich trägt und durch seine Gedanken und Taten bestimmen kann, wie der Rucksack gefüllt ist.
Ängstlich, wütend, fröhlich sein aus der Wieso, Weshalb, Warum-Reihe: hier im Haus wird diese Reihe sehr geliebt und auch in diesem Buch werden die Gefühle kindgerecht beschrieben und mit liebevollen Bildern veranschaulicht.
Der schlechte-Laune-Hase von M Christina Butler/Frank Endersby: Ein tolles Mutmach-Buch gegen schlechte Laune und dass man die schlechte Laune mit vielen, kleinen Lichtblicken vertreiben kann.
Sie hat sich diese Bücher auch immer wieder allein angesehen und durchgeblättert. Manchmal kam sie dann am Abend und wollte nochmal eine bestimmte Geschichte hören oder wollte wissen, warum dieses oder jenes auf dem Bild so dargestellt ist.
Für einen weiteren Vormittag hatte ich eine „Gefühle-Uhr“ geplant. Damit hat sie die gemalten Gefühle-Emojis immer im Blick und kann für sich selbst ihr Gefühl einstellen. Das passiert nicht unbedingt allein von ihr aus, aber ich frage sie immer wieder, wie sie sich fühlt und ob sie es auf der Uhr einstellen möchte.
Für die Gefühlsuhr braucht ihr: eine Korkplatte (oder ein Korkuntersetzer), 6 selbstgemalte Gesichter/Gefühle, Reiszwecken, Moosgummi und eine Musterbeutelklammer für den Pfeil.
Ich habe sechs Kreise auf weißes Papier und den Pfeil auf Moosgummi vorgezeichnet und die Madame dann sechs Gefühle in Form von Emojis/Gesichtern auf- und anmalen lassen. Anschließend hat die Madame die Gesichter und den Pfeil ausgeschnitten. Die Gesichter hat sie mit Reiszwecken an unsere Korkplatte geheftet, die Musterbeutelklammer und den Pfeil haben wir gemeinsam befestigt. Am Schluss habe ich ihr noch die Überschrift „Meine Gefühle“ vorgezeichnet und sie hat sie ausgemalt.
Insgesamt war es ein Wochenthema das viel Reden, Erklären und Zuhören benötigt hat. Bestimmte kleine Bastelaktionen wie unsere Pippas bemalen, die Wutbälle machen oder die Uhr basteln hat sie größtenteils allein bewerktstelligt, immer dann, wenn der Große schulische Unterstüzung benötigt hat. Lesen, erzählen, erklären, zuhören, und trösten haben wir nachmittags und abends gemeinsam gemacht. Oft hat sogar das Schulkind noch den unterschiedlichen Geschichten gelauscht.
Und es war ein Wochenthema, dass immer aktuell ist, über das man immer wieder sprechen muss und wird. Und trotz allem Trubel und sämtlicher Gefühlsausbrüche der unterschiedlichsten Art hatten die Madame und auch ich viel Spaß gemeinsam.
Vielleicht ist ja auch für den ein oder anderen wieder eine Idee für sein Home-Kindergarten-Vorschulkind dabei.
Ich wünsche euch allen einen guten Start ins Wochenende.
Bis bald!