Manchmal wacht man Sonntag früh auf und denkt man steckt noch in einem Traum fest. Ein leises (oder auch eher lautes) Stimmchen sagt dann in diesem Traum: „Mama, der Kuchen ist fertig, kannst du den jetzt bitte in den Ofen schieben“. Komisch! Fertiger Kuchen, gleich in der Früh, so ganz ohne Arbeit? Cooler Traum. Nachdem ich aber so langsam kalte Füße bekomme und zwei kleine und zwei mittlere Hände unerbittlich an meiner Bettdecke zerren, merke ich, dass es kein Traum sondern Realität ist.
Wir tapsen also alle in die Küche, wohlgemerkt ist es Sonntag morgen, 07:30 Uhr. Und eigentlich tapse auch nur ich, weil die beiden Jüngsten voller Stolz und Elan durch die Gegend hüpfen. Ich versuche das Schlachtfeld in der Küche zu ignorieren und bahne mir eine Weg durch die Mehlschicht am Boden Richtung Kaffeemaschine. Es ist wirklich irgendwie absurd aber zwischen all diesem ganzen Chaos steht eine Kuchenform mit fertig vorbereitetem Kuchen. Ich fühle mich immer noch wie im Traum, werde aber bedrängt jetzt endlich den Kuchen in den Ofen zu schieben.
Nachdem wir den Kuchen in den Ofen verfrachtet haben, ich endlich die erste Tasse Kaffee intus habe und mein Hirn so langsam zu funktionieren beginnt, werde ich zum Tathergang der Kuchenbackerei aufgeklärt.
Der Herr und die Dame sind um 06:00 Uhr aufgewacht und haben, einfach so, mir nichts, dir nichts, beschlossen einen Kuchen zu backen. Ohne Rezept, frei Schnauze und mit allem was so rumlag. Das waren dann drei, bereits etwas schrumpelige Äpfel, eine Tüte Puddingpulver, Schokodrops und eine halbe Tüte gemahlene Mandeln.
Und was man daraus zaubern kann? Na, Apfel-Puddingkuchen!
Wir haben den Kuchen an diesem Nachmittag mit zu den Großeltern genommen und, was soll ich sagen, der Kuchen war ruck zuck weg und ich bin geplatzt. Nicht weil ich zuviel gegessen habe sondern vor Stolz. Der Kuchen war wirklich ziemlich lecker. Da haben die beiden Jüngsten im Haus wirklich ganze Arbeit geleistet. Und weil der Kuchen so lecker war haben wir ihn nochmals nachgebacken. Und weil ich noch eine Tüte gebrannte Mandeln rumfliegen hatte, haben wir den Apfel-Puddingkuchen noch ein bisschen aufgemotzt. Und damit das Rezept verewigt ist, haben wir es aufgeschrieben (also für alle und mich, die nicht so einfach frei-Schnauze-mit-allem-was-grad-rumliegt backen können). Wir haben, da wir ja nur zwei große und zwei kleine Kuchenesser sind beim Nachbacken eine kleine runde Springform genutzt. Für eine normale, einfach die Menge im Rezept verdoppeln.
Zutaten für den Knetteig:
100g Mehl
30g Zucker
1 Ei
25g Kakaopulver
1 Tüte Vanillinzucker
1 Tüte Backpulver
30g Butter
Zutaten für den Belag:
250 ml Milch
1/2 – 3/4 Tüte Vanillepudingpulver (das war so nach Augenmaß)
Schokodrops, Schokoraspel, Schokostücken (was gerade so offen rumfliegt)
2-3 Äpfel (geschält und in Spalten geschnitten)
1 kleine Tüte gebrannte Mandeln
Zubereitung:
Aus den Teigzutaten einen Knetteig herstellen und, in Frischhaltefolie gewickelt, eine halbe Stunde in den Kühlschrank packen.
Anschließend aus der Milch, dem Puddingpulver und den Schokostückchen einen schönen, dickflüssigen, schokoladigen Vanillepudding kochen, auskühlen lassen und immer wieder umrühren, so dass sich keine Haut bildet.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und eine gefettete Springform damit auslegen. Dann ungefähr der Hälfte der gebrannten Mandeln mit dem Nudelholz zu Leibe rücken und zerdrücken. Die Mandelbrösel auf den Knetteig streuen. Anschließend die Puddingmasse darauf verteilen und mit den Apfelspalten belegen. Dann mit den restlichen gebrannten Mandeln dekorieren und ab in den Ofen. Bei 170° Grad, ca. 25-30 min. Bei größerer Springform entsprechend länger. Am besten man macht eine Stäbchenprobe.
Den Kuchen nach dem Backen auskühlen lassen.
Am besten schmeckt der Kuchen mit einer Tasse Kaffee im Garten bei fast hochsommerlichen Oktobertemperaturen.
Bis Bald!