Bunte Gedankenschnipsel

Auf, auf zu neuen Herausforderungen – von Bruchlandungen, vom wieder aufstehen und Familienglück

22. Oktober 2019

Fünf, fast sechs Wochen ist das aktuelle Schul- und Kindergartenjahr schon wieder alt. Unsere Herbstferien stehen bereits vor der Tür. Neue Herausforderungen wollten gemeistert und angenommen werden. Wir haben jetzt einen Drittklässler und ein Mädchen im zweiten Kindergartenjahr. Und obwohl wir bereits ein Kindergartenjahr und zwei Schuljahre erfolgreich gemeistert haben, obwohl Abläufe, Gewohnheiten und Rituale fest in den Kinderköpfen verankert waren, stellte sich alles zurück auf Anfang. Neue Räume, neues Klassenzimmer und neue Lehrer, neues Kindergartengebäude und eine neue Gruppenzusammenstellung waren unsere Herausforderung, die wir in den ersten Wochen meistern mussten.

Kleins Flugversuch in Richtung Freiheit und Selbständigkeit im ersten Kindergartenjahr endete nach wenigen Versuchen mit einer Bruchlandung. Knallhart auf dem Boden der Realität. Und die Realität hieß in diesem Fall Loslassen, zu viele Kinder, zu laut, kein großer Bruder in der Nähe, auf sich selbst gestellt sein.

Nach dieser ersten Bruchlandung fiel es Klein sehr schwer wieder aufzustehen. Aber sie ist ein tapferes, kleines Mädchen, sie hat gekämpft, gemeinsam mit Mama und Papa, mit Groß an ihrer Seite. Sie ist immer wieder aufgestanden, auch wenn es sie so viel Kraft und Tränen gekostet hat. Nach sechs Wochen Sommerferien und gemeinsamer Familienzeit in diesem Sommer schlitterten wir mit Klein wieder Richtung Boden. Die Umstellung fiel so schwer und doch haben wir gemerkt, dass sie ein Jahr älter und reifer geworden ist. Sie hat es auch dieses Jahr geschafft, ein bisschen schneller als im letzten Jahr, sie fliegt! Sie ist immer noch vorsichtig, damit sie nicht wieder auf dem harten Boden landet. Sie fliegt in kleinen Runden mit ihren Freundinnen und immer öfter ohne Bezugsperson. Trotz neuer Räumlichkeiten ist sie ein bisschen mehr angekommen. Sie macht das toll. Und ich bin soooooo stolz!

Auch der große Bruder hat gekämpft, kämpft manchmal immer noch. Zu neu und anstrengend ist die Umstellung in die dritte Klasse. Altbewährtes, Rituale, die geliebte Lehrerin, das Bekannte – alles haben sie hinter sich gelassen. Da waren neue Klassenzimmer, eine neue Lehrerin, neuer Stundenplan. Alles musste neu entdeckt, kennengelernt und abgewogen werden. Es läuft immer noch nicht ganz rund, manchmal knirscht es immer noch. Aber auch Groß kämpft, steht auf, macht weiter, lässt Neues und Unbekanntes auf sich zu kommen, lässt sich immer mehr darauf ein. Und darauf, auf dieses kämpfen, weitermachen und immer wieder aufstehen bin ich furchtbar stolz.

Eines haben mir diese Bruchlandungen ganz deutlich gezeigt. Wir vier gehören zusammen, sind eine Einheit. Eine Familien in ihrem Nest, in das die kleinen Vögel zurückkommen können, nach den anstrengenden Flugversuchen in neue Welten. Ich habe gesehen und gemerkt, wie sehr Groß und Klein in schwierigen Situationen zusammenhalten. Ich habe mitgelitten und gemerkt, dass ich ohne meinen Mann das Handtuch geschmissen hätte, auch in diesem Jahr. Er hat mich weitergezogen, jeden Tag, jeden Abend. Er hat mir Mut gemacht in vielen Gesprächen, auch mal mit erhobenem Zeigefinger. Er hat mir immer wieder aufs neue gesagt, dass wir es schaffen werden. Klein, Groß, er und ich. Zusammen. Er hat mich getröstet, wenn mich der Mut und die Kraft mal wieder völlig verlassen haben. Ich weiß, dass ich immer auf ihn zählen kann.

Familienglück

Oft sehe ich es nicht, dieses Glück. Das Glück, dass wir UNS haben. Das Glück, zwei gesunde, muntere, fröhliche, wunderbare Kinder zu haben. Oft geht es unter in all der Alltagshektik. Doch dann schleicht es sich wieder rein, ganz leise. Klopft an und sagt, halt mal still, schau mal her, hör mal hin. Es kommt in Form von dreckigen Händen, die umarmen wollen, von mit Nutella-verschmierten Mündern, die Bussis geben wollen, von einem „Lieb Dich Mama“, genuschelt kurz vor dem Einschlafen. In Form von herzhaftem Kinderlachen, von täglichem Fortschritt „Ich kann das alleine, Mama“. All diese wunderbaren Kleinigkeiten ergeben das große ganze Familienglück! Der größte Lichtblick, den ich habe!

Bis bald!


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