Bunte Gedankenschnipsel

Wenn der Herbststurm auch durch unsere Gemüter zieht

2. Oktober 2019

Draußen in unserem Garten tobt und wütet der erste Sturm dieses Jahres. Genauso scheint in den letzten Tagen dieser Herbststurm über unsere Gemüter hinwegzuziehen. Gedanken und Gefühle werden wie buntes Herbstlaub durcheinander gewirbelt. Der Regen prasselt gegen die Scheibe, so wie die kleinen Fäuste auf den Tisch.  Im nächsten Moment verschwinden die Regenwolken und Tränen und die Sonne blitzt durch die Wolken, so wie das Lachen der Kinder, dass wie von Zauberhand und ganz plötzlich im Gesicht erscheint.

Bei Groß ist dieses Gefühlschaos gerade besonders schlimm. So viele Eindrücke und soviel Neues, dass mit der 3. Klasse auf ihn einstürmt. Ein neues Klassenzimmer, neue Lehrer, veränderte Abläufe und Rituale. Wie der Herbstwind. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Sonnenschein und Regenschauer. Dinge mit denen unser kleiner, großer „Gewohnheitsmann“ nicht gleich gut klarkommt.

Es scheint alles zu viel zu sein im Moment. Das Neue, das Unbekannte, das Wachsen des Körpers und der Gedanken und Gefühle.

Ich bin ein bisschen verloren zwischen all diesen tanzenden Gefühlen, versuche ihm zu helfen, so gut es in meiner Macht steht. Begreife sie selbst nicht und kann sie oft genug nicht greifen. Sie scheinen so diffus, dass Groß sie selbst nicht erklären kann.

Wir geben ihm Liebe, Geborgenheit und Halt in den Wirren dieses Herbststurmes. Wir reden viel mit ihm. Manchmal weiß ich nicht wie viel davon ankommt. Er ist ein Kopfmensch, der prima mit Zahlen und Naturwissenschaftlichem umgehen kann. Dafür kämpft er mit sich und seinen Gefühlen. Oft kann er sie nicht ausdrücken oder möchte einfach nicht, was mich an den Rand meiner Möglichkeiten bringt. Wir sind für ihn da, genauso wie für Klein. Wir halten ihn fest, damit er, nachdem sich der Sturm gelegt hat, wieder sanft auf dem Boden landen kann, an seinem gewohnten Platz. Damit seine Wurzeln weiter wachsen und stärker werden können. Damit er mit der Sonne um die Wette strahlen kann, wenn sie sich den Weg durch die Wolken bahnt.

Und da ist er, mein Lichtblick, die Sonne, die mir ins Gesicht scheint und das herzhafte Lachen dieses wunderbaren Kindes.

Bis bald!

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